Sonntag, 26. November 2017

Windows Speicherpools umziehen

Was ist ein Speicherpool?

Speicherpools sind ein Windows Feature ab Version 8 bzw. Server 2012. Dabei werden physische Datenträger quasi virtualisiert und es lassen sich allerlei Skalierungs- und Ausfallsicherheitsfeatures einrichten.

            physische Datenträger -> Speicherpool -> virtuelle Datenträger

Wenn man einen solchen Speicherpool von einer Installation auf eine Andere einfach "umstecken" will - also im einfachsten Fall einen Server nicht aktualisieren sondern neu installieren will und die Datenplatten erhalten bleiben sollen, muss man im neuen System den Speicherpool wieder aktivieren. Er wird nicht von selbst wieder eingebunden!

Ansicht in der Datenträgerverwaltung 

Ist der Speicherpool aktiv werden die virtuellen Datenträger angezeigt, die physischen sind nicht zu sehen.
Ist der Speicherpool nicht aktiv, werden die physischen Datenträger offline oder nicht angezeigt.

Einen unbekannten Speicherpool wieder einbinden

Die Verwaltung erfolgt im Servermanager - die ersten beiden Schritte im
-> Datei und Speicherdienste -> Volumes -> Speicherpools

Es ergibt folgendes Bild:
Physischer Datenträger: ok
Virtueller Datenträger und Speicherpool: gelbes Dreieck (unbekannt/getrennt unbekannt/unbekannt)

Man klickt mit mit rechts auf den Speicherpool und wählt "Schreibzugriff festlegen".
Damit verschwindet das gelbe Dreieck vor dem Speicherpool. Offenbar wird dieser Schreibzugriff in den Speicherpool geschrieben, dies ist beim zweiten Versuch nicht mehr wiederholbar.

Danach klickt man rechts auf den virtuellen Datenträger und wählt "virtuellen Datenträger anfügen".

Man wechselt im Servermanager die Ebene für die abschließenden zwei Schritte
-> Datei und Speicherdienste -> Volumes -> Datenträger
Hier erscheint jetzt der virtuelle Datenträger aber mit dem Zusatz offline.
Mit einem Rechtsklick kann man ihn online Schalten, allerdings erhält er den nächsten freien Laufwerksbuchstaben. Den kann man hier aber sofort ändern.

Dieser virtuelle Datenträger (nicht der physische) erscheint jetzt auch in der normalen Datenträgerverwaltung.

Leider ist diese Einbindung noch nicht dauerhaft und würde einen Neustart nicht überleben.
Mit powershell und dem Befehl
Get-VirtualDisk
Sieht man das der virtuelle Datenträger auf "IsManualAttach" steht. Powershell liefert uns die Möglichkeit das zu ändern (Quelle):
Get-VirtualDisk | Where-Object {$_.IsManualAttach –eq $True} | Set-VirtualDisk –IsManualAttach $False

Freitag, 24. November 2017

Acer easystore H340 noch etwas aufpolieren

Der H340 ist zwar schon ein paar Jahre alt, aber für eine Linux basierte NAS ist er immer noch top und das Gehäuse mit 4 x 3,5" Schächten ist schön klein.
Leider braucht man einen Schacht als Systemplatte, das ist in Anbetracht kleiner SSD Platten eigentlich Verschwendung. Das Board hat aber auch nur 4 SATA Anschlüsse. Da ich keine richtig passenden Adapterkombination gefunden habe, musste ich mit dem Lötkolben etwas improvisieren.

Es gibt für unter 10 € den LT304 PCIe mSATA /SATA Adapter in verschiedenen Handelsbezeichnungen. Dazu braucht man nur noch eine mSATA  SSD (8, 16 oder 32 GB) für ca. 20 € und ein kurzes SATA Kabel aus der Bastelkiste.

Das BIOS des H340 kann leider nicht von einem Sata Adapter im Onboard PCIe Slot booten, sondern nur von den onBoard SATA und USB Anschlüssen.
Deshalb kam mir die Idee: Die mSATA Platte einfach adaptieren und mit dem SATA 1 Anschluss auf dem Board und den SATA 1 Anschluss vom Plattenkäfig mit dem SATA Anschluss des LT304 verbinden. Vom Linux OS wird der SATA Adapter sehr wohl erkannt und unterstützt.
Der Adapter kommt also "zwischen" die Sata 1 Verbindung vom Motherboard zum Backplane/HDD Käfig und stellt einen zusätzlichen (fünften) Sata Anschluss:

  • Motherboard PCI - mSataAdapter - mSata - angelötetes Kabel - Sata1 Motherboard
  • Backplane Sata1 - Sata Anschluss am mSataAdapter

Die Modifikation ist minimal. Die im Bild rot markierten Kondensatoren C31-C34 verbinden den asmedia 1601 Chip mit dem mSATA Connector. Diese lassen sich mit einer breiten Lötkolbenspitze leicht entfernen. Damit ergeben sich auf der linken Seite (dem Connector zugewandt) perfekt vier kleine Lötflächen für das SATA Kabel. Ein SATA Kabel wird einfach in entsprechende Länge (ca. 18 cm) abgeschnitten, kurz abisoliert und in richtiger Reihenfolge angeschlossen.
Das flache SATA Kabel ist 1 zu 1 mit den 7 Pins verbunden, neben Pin 7 liegt die Verdrehsicherung.

Kabel   -> Cxx - Pin mSATA
1 - Gnd frei 
2 - Tx+ -> C34 - Tx+(33)
3 - Tx- -> C33 - Tx-(31)
4 - Gnd frei
5 - Rx- -> C32 - Rx-(25)
6 - Rx+ -> C31 - Rx+(23)
7 - Gnd frei
Verdrehsicherung






An der Kante von der Controllerplatine wird das Kabel mit etwas Heißkleber fixiert und kann so nach hinten auf kurzem Wege mit SATA Anschluss 1 auf dem Board verbunden werden. Das Kabel vom Käfig wird einfach an den SATA Anschluss oben am Controller angeschlossen.
Die mSATA  SSD kann praktisch jede x-beliebige Kapazität haben, openmediavault braucht aktuell nur knapp 2 GB an Speicherplatz. Ich habe mich für eine 32 Gb SSD entschieden.

Bei der mechanischen Befestigung muss man etwas in der Bastelkiste suchen, der Controller ist leider ein paar mm höher als Low Profile, so dass kein passendes Slotblech beiliegt. Platz ist aber im H340 genug vorhanden.

openmediavault 1-2-3 fertig

Ein paar Notizen zur Grundeinrichtung

Aktuell gültig für OMV Version 3.086

Manuelle Konfiguration nach der Installation

Ein paar Grundeinstellungen

Immer wenn man die Konfiguration ändert kommt als Abschluss noch ein gelber Balken und man muss den "Anwenden Knopf" drücken. Den kann man auch nach einer Reihe von Änderungen ganz zum Schluß einmal drücken. Wichtig ist im jeweiligen Menü den Speichern Knopf zu drücken

Genaue Zeit
Datum und Zeit
NTP Server benutzen -> aktivieren -> speichern

WOL
Netzwerk
Schnittstellen -> eth0 auswählen -> bearbeiten -> Wake-on-LAN aktivieren -> speichern

Auf Knopfdruck ausschalten
Energieverwaltung
Einschaltknopf -> Herunterfahren -> speichern

Zugang per ssh
Zugriffskontrolle -> Benutzer -> Benutzer auswählen -> bearbeiten
                             -> Gruppen -> ssh anhaken -> speichern -> anwenden

System auf neuesten Stand bringen
Aktuell müssen zwei Pakte mit 0,00 Byte nach der Neuinstallation abgewählt werden, sonst geht die Aktualisierung nicht.

Benutzer zum sudoer machen
Einfach im Terminal (putty)
sudo su
echo "<Benutzer> ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL" >> /etc/sudoers.d/22_<Benutzer>-nopasswd

Ein öffentliches Share einrichten

Ziel: keine Anmeldung, kein User, kein Passwort

Dateisysteme -> einbinden der vorhandenen Dateisysteme auf den Platten oder Neue anlegen

Freigegebener Ordner
               -> Hinzufügen -> Namen eintragen
               -> Laufwerk auswählen -> Pfad auswählen
               -> Zugriffsrechte -> jeder:lesen/schreiben -> speichern
         Tab ACL -> rekursiv -> Aktivieren -> anwenden -> schließen

SMB/CIFS -> aktivieren -> Local Master Browser deaktivieren -> speichern
     Tab Freigaben -> hinzufügen -> Freigegebenen Ordner auswählen
                             -> Öffentlich -> nur Gäste -> speichern

Hintergrundinformationen

Die Weboberfläche macht bei der Einrichtung eine Kombination aus Ausführung von Debian Systembefehlen und Speichern von Informationen in der /etc/openmediavault/config.xml
Systembefehle werden sofort ausgeführt und eventuelle Meldungen erscheinen im Fenster.
Änderungen in der config.xml werden sofort in der Umgebung aktiv und mit einem gelben Balken angezeigt aber erst bei "Anwenden" in diese Datei geschrieben.
Genau aus diesem Grund gibt es praktisch keine Möglichkeit die gesamte Konfiguration einfach so zu speichern und wieder herzustellen.

Sonntag, 19. November 2017

Openmediavault von Version 2 auf Version 3 aktualisieren

Update oder neu?

Es gibt zwar einen Updatepfad, aber ich habe mich für Neuinstallation entschieden.

Aber es ist relativ entspannt. USB Stick erstellen, booten und Installation starten.
Die Systemplatte wird dabei gelöscht, alle anderen Platten und Partitionen bleiben erhalten und werden sofort wieder eingebunden. Auch Software RAIDs sind kein Problem.

Allerdings müssen alle Freigaben von Hand wieder eingerichtet werden. Meine Konfiguration war aber eher minimal.

Angenehmer Nebeneffekt: Bei meinem H340 funktionierte die Power Off Funktion nicht zuverlässig (sofort Neustart und erst beim zweiten Shutdown wurde die Box ausgeschaltet). Das funktioniert jetzt sauber!

Tipp

Achtung! Unbedingt den Browser Cache nach der Umstellung löschen. Ansonsten erhält man bei jeder Konfigurationsveränderung unklare Fehlermeldungen!

Handbuch OMV